Kieler Nachrichten vom 26.11.2001
Autorin: Sorka Eixmann KN-Eckernförde.
Text und Bilder wurden freundlicherweise zur Verfügung grestellt.

"Tut tut" – hier kommt die Eisenbahn

Über 150 Besucher bestaunten die Loks im Heimatmuseum

Foto: Kieler Nachrichten
Museumsleiter Dr. Uwe Beitz gab das Signal zur Eröffnung.
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Museumsleiter Dr. Uwe Beitz gab das Signal zur Eröffnung.
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Eckernförde (eix) Klaus Hinrichsmeyer prüft noch einmal alle Schalter. Kritischer Blick von Manfred Seyler und Norbert Biermann: Wird bei der Premiere der Vorführung der historischen Modelleisenbahnanlage im Museum alles nach Plan laufen? Mehr als 150 Gäste drängten sich gestern Vormittag durch das Eckernförder Heimatmuseum, um die Arbeit der Mitglieder des "Treff Eckernförder Eisenbahnfreunde" (TEE) zu bestaunen. Den Männern und Frauen vom TEE erschienen die wenigen Sekunden, in denen die Bahn anfangs nicht gut lief, wie Stunden. "Wir haben erst gestern die neun verschiedenen Segmente zusammengefügt", erklärt Norbert Biermann die Anlaufschwierigkeiten. Doch die Besucher ließen sich davon nicht beirren: Mit großen Augen und manchmal offenen Mündern wurde gestaunt und bewundert, was auf den knapp 16 Quadratmetern in rund siebenmonatiger Arbeit entstanden ist: Eine perfekte Nachbildung des Eckernförder Bahnhofs mit den Gleisen der Hauptstrecke, denen der Kreisbahnen und der Hafenbahn im Jahr 1951. Dazu kommt die Rekonstruktion von Häusern und Landschaftsteilen. Ein Hauch von Nostalgie liegt über der Anlage. Das empfinden vor allen Dingen ältere Besucher, denn die können sich noch gut an die historischen Bauten erinnern. Und so kommt schnell ein "Weißt Du noch" über die Lippen einiger Besucher, als sie einen Blick auf die präzis nachgearbeitete Anlage werfen.

Doch bevor das Signal zum Start von Museumsleiter Dr. Uwe Beitz gegeben wurde, erinnerte Dr. Heinrich Mehl, Dezernent für Volkskunde in der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen, noch einmal an die Revolution in der Geschichte, die durch die Eisenbahn vollzogen wurde. "Die Kapazitäten vergrößerten sich. Plötzlich konnten Güter und Menschen transportiert werden. Die Bahn war schneller als die Pferdefuhrwerke. Mit knapp 40 Stundenkilometern ließ die Bahn alle anderen Verkehrsmittel stehen", erklärte Mehl. Ebenso habe der Zug Pünktlichkeit gebracht. "Der Reisende brauchte nun Uhren. Die Kirchturmuhren im ganzen Land mussten aufeinander abgestimmt werden." Enorme Veränderungen brachten die Bahnhöfe auch für die Bevölkerung mit sich. "Bahnhöfe wurden die neuen Stadttore und lagen meist außerhalb. Dort siedelten sich schnell andere Gewerbe an. Es gab einen wirtschaftlichen Aufschwung ohnegleichen."

Museumsleiter Dr. Uwe Beitz lobte die "Tausenden von Arbeitsstunden", die in dieses Projekt von den Modelleisenbahnern gesteckt wurden. "Es ist noch nicht alles fertig, aber es soll für die Zukunft ja auch noch Arbeit vorhanden sein." Er beklagte im KN-Gespräch, dass der historische Teil der Ausstellung aufgrund des Platzmangels zu kurz käme. "Hier gibt es besonders für ältere Bürger vieles zum Wiederentdecken", sagte Beitz.

Wem das Gedränge gestern zu groß war, hat noch bis zum 6. Januar Zeit, die Ausstellung in Ruhe zu genießen. Geöffnet ist dienstags bis sonnabends in der Zeit von 14.30 Uhr bis 17 Uhr, sonntags von 11 bis 17 Uhr und am 2. Weihnachtstag in der Zeit von 14 bis 17 Uhr. Am 24., 25. und 31. Dezember sowie am 1. Januar bleibt das Museum geschlossen. Vorführungen der Modelleisenbahnanlage finden jeweils donnerstags und sonnabends um 15 und 16 Uhr statt sowie sonntags um 11.30 Uhr, 14.30 und 15.30 Uhr.

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